14. Dezember 2022 Thema: Herren 2 Von Jean-Luc Busch
Die zweiten Drachen haben sich das schönste Weihnachtsgeschenk gemacht, dass es gibt: 2 Punkte. Die Wormser schlugen vergangenes Wochenende die HSG Zotzenheim/St. Johann/ Sprendlingen. „Es ist schön, zum Jahresabschluss nochmal einen Sieg mitzunehmen“, sagt Felix Schremser nach dem Spiel glücklich. 24:26(12:14) lautet das Endergebnis.
Die Schremser-Truppe wurde damit ihrer Favoritenrolle gerecht – zumindest, wenn man nur auf das Papier schaut. Betrachtet man aber die Gesamtsituation, gleicht der Sieg eher einem Weihnachtswunder. Kurz vor der Abfahrt war nämlich nicht klar, ob die Wormser überhaupt eine schlagkräftige Mannschaft auf die Platte bekommen. „Wir hatten schon vorher viele Ausfälle durch Krankheit und Verletzungen“, berichtet Schremser. Im Laufe des Tages sind dann noch vier weitere Leute abgesprungen. Folge: Kaum Wechselmöglichkeiten und kein gelernter Torwart. „Das war Wahnsinn“, fasst der Drachencoach zusammen. Der Zug schien abgefahren. Zudem ist die HSG Zotzenheim/St. Johann/Sprendlingen keine Laufkundschaft. Die Tabelle lügt. Zwar werden sie auf dem letzten Tabellenplatz geführt, allerdings nur weil sie mit einer Menge Minuspunkten in die Saison gestartet sind.
Umso glücklicher waren die Wormser, dass fürs Tor noch ein Ersatz gefunden wurde. Tobias Koob, eigentlich Torwart bei den dritten Drachen, sprang spontan ein – und wie. Der Keeper zeigte eine famose Vorstellung. Drei gehaltene 7-Meter-Würfe stehen unter anderem in seiner Statistik. „Gott sei Dank hatte er Zeit. Er macht trotz Kaltstart ein überragendes Spiel – großen Dank nochmal“, lobt Schremser seinen Mann im Tor.
Auch auf dem Feld lief es gut. Die verbliebenen neun Wormser gaben alles. „Die Jungs haben durchweg einen guten Job gemacht. Der Ball ist gelaufen, viele unterschiedliche Torschützen, wenige technische Fehler“, resümiert Schremser positiv.
So schafften es die Drachen nicht nur, mit einer Führung in die Halbzeit zu gehen, sondern auch anschließend ihren Vorsprung auszubauen. 17:24 stand nach 50 Minuten auf der Anzeigetafel.
Dass es am Ende doch nochmal spannend wurde, ist sicherlich auf die mangelnden Wechselmöglichkeiten zurückzuführen. Mit der Zeit schwand einfach die Kraft. Fehler schlichen sich ein. „Natürlich dürfen wir unsere Gegner nicht nochmal herankommen lassen“, unterstreicht Schremser. „Dass es gegen Ende härter wird und sich Unkonzentriertheiten einschleichen, war aber umgekehrt auch zu erwarten“, ergänzt der Coach.
Umso größer war die Freude nach der Schlusssirene. Zwei wichtige Zähler liegen so unter dem Weihnachtsbaum der HSG. Dieser Wunsch wurde schon mal erfüllt. Weiter stehen aber noch auf dem Zettel. „Ich wünsche uns für die weitere Saison, dass wir verletzungsfrei bleiben, unsere Heimspiele gewinnen und auch auswärts Punkte holen“, erzählt Schremser. „Persönlich wäre ein neuer Ball gut“, schiebt der Trainer schmunzelnd hinterher.
Diese Wünsche sollten sich doch bestimmt erfüllen lassen.
Es spielten:
Tobias Koob; Michel Wurm, Thorben Hecke(2 Tore), Maximilian May, Manuel Hoffmann(3), Florian Sturm(8), Steffen Hartmann(1), Jonas Beyer(4), Simon Keller(6), Jonas Hippel(2)