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zur Aktion30. Mai 2022 Thema: Allgemein, Herren 1 Von Michael Bienefeld
WORMS (MiB) – Das war sie also, die Handball-Saison der Wormser Drachen in der Oberliga RPS! Mit dem 25:38 ertönte nach dem abschließenden Heimspiel gegen den neuen Meister VTV Mundenheim die letzte Schlusssirene der Saison. Zumindest sportlich…
Was war das für eine irre Saison, auf die die Handballer der Wormser Drachen nun zurückblicken können. Nüchtern betrachtet, eine Spielzeit zum Vergessen, aber mit extrem hohem Lern- und Erfahrungspotential! Auch dies spiegelten die beiden letzten Heimspiele gegen HSG Rhein-Nahe Bingen und gestern gegen Mundenheim wieder. Licht und Schatten gaben sich im Spiel der Wormser die Klinke in die Hand. Sternstunden folgten Niederschläge. Starke und vor allem kämpferische Leistungen wurden nicht belohnt, kleinste Fehler gnadenlos bestraft. Leider konnte die Drachen-Truppe nur sehr selten im Verlaufe dieser Saison zeigen, welches Potential in ihr steckt. Welche Mannschaft kann schon, fast über die komplette Saison, den Ausfall einer ganzen Start-Sieben verkraften? Wichtige Leistungsträger und Schlüsselspieler fielen schon früh und lange aus. Die „zweite Garde“ mit vielen jungen Talenten musste in die Bresche springen. Diese Jungs machten ihre Sache sehr gut, aber die Erfahrung, Ruhe und Abgeklärtheit fehlte in vielen Situationen. Diese Spieler haben im Verlauf der absolvierten 30 Spiele eben diesen enormen Lehrnprozess durchlaufen und Erfahrungen gesammelt, die für mehrere Jahre reichen. Trainer Marco Tremmel war wahrlich nicht um seine Aufgabe zu beneiden. Oftmals wusste er erst wenige Stunden vor Anpfiff, welche Spieler ihm überhaupt zur Verfügung stehen würden. Eine eingespielte Mannschaft, die blind Automatismen und einstudierte Spielvarianten umsetzt, war unter diesen Umständen nur sehr selten auf dem Parkett. Oftmals hielt man gegen jeden Gegner gut mit, verfiel dann aber in Hektik und erlaubte sich Fehler, die sich umgehend und umbarmherzig rächten.
Wären die Spiele nach 40 Minuten zu Ende gewesen, würden die Drachen wohl einen der Spitzenplätze einnehmen. Doch ein Handballspiel dauert eben 60 Minuten und genau dies war die Phase in der sicher geglaubte oder kontrollierte Spiele verloren wurden. Über zwei Monate ohne Heimspiel in der entscheidenden Phase der Meisterschaft taten ihr Übriges dazu bei. Coronabedingt mussten Spiele verschoben werden und stauten sich in den Monaten April und Mai. Dies waren die Monate, die die HSG Worms im Tabellenkeller immer weiter abrutschen ließen. Der Abstieg schien besiegelt! Nur eine ungeahnte Fügung belässt die Drachen, Stand heute, in der Oberliga. Die Entscheidung über den Klassenerhalt hängt nun am Ausgang der 2.Bundesliga, wo die Eulen Ludwigshafen in arge Bedrängnis gekommen und nun das Zünglein an der Waage sind. Noch so eine Geschichte dieser Saison, die keiner vorherzusagen gewagt hätte! So hat diese Spielzeit nach zwei Pandemiejahren viele dieser Geschichten geschrieben, die nur selten ein Happy End für die Wormser Drachen hatten.
Eines dieser Kapitel in diesem Geschichtsband, ist auch das letzte Saisonspiel der HSG gegen den souveränen neuen Meister VTV Mundenheim. Die Anilinstädter waren wohl noch immer in Feierlaune, denn es dauerte lange, bis der erste Treffer fiel. Dann aber spulten die „Hornissen“ nahezu ohne Gegenwehr ihre Spielzüge ab und lagen deutlich in Führung. Die Drachen konnten aber lange den Anschluss halten, ohne jedoch die Führung in Gefahr zu bringen. Allein mehrere Glanzparaden von Simon Gabrys verhinderten eine deutlichere Führung der Gäste. So ging es mit 11:16 in die Halbzeitpause. Aus dieser kamen die Mundenheimer dann auch wieder besser raus und machten nun ernst! Kontinuierlich bauten sie die Führung aus. Die Drachen liefen nun nur noch hinterher und konnten nur noch Ergebniskosmetik betreiben. Dennoch fiel das Endergebnis mit 25:38 mehr als deutlich aus.
Dennoch bedachten die zahlreichen Zuschauer die Wormser Mannschaft nach Abpfiff mit Standing Ovations und honorierten damit die Leistung, die diese junge Mannschaft in den zurückliegenden 30 Spielen gezeigt hat.
Nun gilt es, vorausgesetzt die Eulen bleiben in der 2.Liga, die Saison abzuhaken, die spielfreie Zeit zu nutzen um die Köpfe wieder frei zu bekommen oder Verletzungen auszukurieren. Mit Sicherheit wird das Wormser Publikum eine Spielzeit wie diese, kein zweites Mal erleben! In der kommenden Saison kann Trainer Marco Tremmel voraussichtlich auf den gleichen Kader zurückgreifen und dann hoffentlich auch wieder mit „volle Kapelle“ die Oberliga aufmischen. Sicherlich wird es auch die Ein oder Andere externe Neuverpflichtung geben. Hierzu dann zu gegebener Zeit mehr.
Die Wormser Drachen verabschieden sich nun in die wohlverdiente Sommerpause und werden bis zum Abschluss der Zweitligasaison die größten Eulen-Fans sein. Hoffentlich wissen die Eulen diese Unterstützung zu würdigen?